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Stöckchen, Bälle & Co

- nichts für die Hundezone

Sinnvoll angewandt können diese bewegungsintensiven Spiele eine gute Möglichkeit sein hundliche Bedürfnisse abzudecken. Lass dich bei kompetenten TrainerInnen beraten, wie man Wurfspiele richtig spielt, um all die Vorteile daraus zu ziehen. Falsch durchgeführte Wurfspiele können nämlich ganz schön viele unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen: Überforderung, erhöhter Stresspegel, Überdrehtheit, „Balljunkies“, Frustration und damit einhergehend vermehrt unerwünschtes Verhalten. 
 
Heute geht es mir aber nicht um die Art und Weise wie Wurfspiele gespielt werden, sondern wie man damit umgeht, wenn man auf andere Hunde trifft.
 
Wie eingangs erwähnt, sollten in Hundeauslaufgebieten, Hundezonen oder einfach Orten, an denen fremde Hunde aufeinandertreffen, KEINE Wurfspiele gespielt werden! Das ist eine klare Regel, die Konflikten und damit Aggressionsverhalten vorbeugt.

Wurfspiele sind Beutefangspiele

Es werden Sequenzen aus dem Beutefangverhalten wie Hetzen und Packen gezeigt. Diese Verhaltensweisen sind natürlicherweise mit einem erhöhten Erregungslevel verbunden. Aus Hundesicht handelt es sich bei den Wurfobjekten um eine Art von Beute. Beute ist von Natur aus wertvoll. Bei Wurfspielen haben wir also eine wichtige Ressource gepaart mit einem hohen Erregungslevel. Viele Hunde sind dabei zusätzlich so fokussiert auf ihre fliegende Beute, dass sie ihre Umwelt kaum mehr wahrnehmen.

Das Konfliktpotential ist riesengroß

Jetzt nähert sich also ein Hund dem spielenden Hund.

  • Der Erregungslevel des spielenden Hundes ist hoch.
  • Es ist Beute – also eine wichtige Ressource – im Spiel.

 

Alleine das sollte ausreichen, eine Hundebegegnung möglichst zu vermeiden.
 
Manch ein Halter findet es sogar lustig, Beute mitten unter andere Hunde zu schießen oder auch nur an anderen vorbeizuschießen. Das ist fahrlässig und gefährlich.

 

  • Manche spielenden Hunde blenden ihre Umwelt fast völlig aus. Sie erschrecken schlichtweg, wenn ein anderer Hund plötzlich vor ihnen steht. Sie rennen blindlings an anderen Hunden vorbei oder auf sie zu. Das kann leicht zu Konflikten führen. Da rasche frontale Bewegungen auf einen Hund zu eher als Bedrohung wahrgenommen werden.
  • Möglicherweise hat der Hund jetzt auch noch Angst um seine Beute und ist auf hohem Erregungslevel, vielleicht auch schon alleine durch ein nicht fachgerechtes Spielen auch noch überfordert.

Das sind keine guten Voraussetzungen für höfliche und friedliche Hundebegegnungen. Nur allzu leicht kann einer der beiden Hunde die Ressource verteidigen, hundliche Kommunikation missachten oder Ähnliches. Und schwupsdiwpus ist Aggressionsverhalten da, es gibt eine Beißerei. Wir als Hundehalter sind in der Verantwortung genau solche Situationen zu vermeiden.

Mein Hund tut nix

Szenario 1: Du und dein Hund treffen auf „Wurfspieler“.
Geh den „Wurfspielern“ aus dem Weg. Sollte dein Hund selbst interessiert an Wurfobjekten sein, hol ihn rechtzeitig zu dir und leine ihn ggf. an. Macht einen möglichst großen Bogen um das „spielende“ Mensch-Hund Team. Meidet Hundezonen in denen gerade Wurfspiele stattfinden. Das Konfliktpotential ist riesig. In diesem Fall kann es besser sein lieber einen schönen Schnüffelspaziergang durch den Park zu machen als seinen Hund in diese potentiell ungute Situation zu bringen.
 
Szenario 2: Du und dein Hund seid selbst begeisterte „Wurfspieler“.
Nähert sich ein anderer Hund, beende freundlich das Werfen und pack alle Spielsachen und mögliche Ressourcen weg bevor der andere Hund bei euch ist. Dein Hund sollte mitbekommen, dass sich ein anderer Hund nähert, damit er nicht überrumpelt wird.

Allgemeine Regel: Keine Wurfspiele, wenn andere Hunde in der Nähe sind!

Eigentlich sollte es aus Respekt von allen so gehandhabt werden. Leider sehe ich nur allzu oft das Gegenteil. (Insgeheim hoffe ich, dass dies tatsächlich aus Unwissenheit heraus passiert.) Bitte sei einer der vernünftigen Halter – den Nutzen daraus hat vor allem dein Hund.