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Neulich im Fernsehen - Auf dem Golfplatz

Lauf nicht den Bällen nach!


Nicht jeder Hund, der viel mit Bällen spielt, hat gelernt, erst auf Signal dem Ball nachzulaufen. Viele sind es gewohnt, sofort loszubrettern, wenn etwas fliegt oder rollt. Soll so ein Hund dann auf den Golfplatz mitkommen – es gibt Golfplätze, wo das gestattet ist – dann ist er mitunter ziemlich überfordert. Denn dort darf er auf keinen Fall den Bällen nachjagen, die reichlich fliegen und rollen.
Fliegenden Bällen nicht bzw. nicht sofort hinterher zu hetzen, verlangt ziemlich viel Impulskontrolle und diese ist je nach Hund und Tagesverfassung nicht immer gleich. Die gute Nachricht ist, Impulskontrolle kann man lernen!

 

Mit kleinschrittigem Aufbau lernt der Hund, dass es sich lohnt, liegen zu bleiben, wenn der Mensch die Hand zum Schwung mit dem Schläger bewegt. Ebenso kleinschrittig wird er dafür belohnt, dass er sich ruhig verhält, wenn der Ball rollt bzw. fliegt. Mithilfe eines Markersignals wird der Hund informiert, dass es super toll ist, in dem Moment still zu liegen, in dem der Ball beginnt sich zu bewegen. Vielleicht sind das anfangs nur winzige Ballbewegungen, je nachdem, wie „anfällig“ der Hund ist. Denn gelernt wird am Erfolg, also daran, dass der Hund die gestellte Aufgabe bewältigt. Selbstredend finden diese ersten Trainingsschritte nicht auf dem Golfplatz, sondern in ablenkungsfreier Umgebung statt. Nach und nach wird der Schwierigkeitsgrad gesteigert, bis der Hund schließlich wirklich entspannt bleiben kann, während ihm die Bälle beinahe um die Ohren fliegen.


Impulskontrollübungen wie dieses sind anstrengend, sehr sogar. Daher werden sie nur kurz gemacht und mit wenigen Wiederholungen. Hat der Hund seine Impulskontrolle bereits im Alltag verbraucht, zum Beispiel bei herausfordernden Artgenossenbegegnungen, dann verschieben Sie das Training lieber auf den nächsten Tag.


Menschen verbringen ihre Freizeit auf dem Golfplatz und genießen die Zeit in der freien Natur. Auch für den Hund, der seine Menschen dabei begleiten darf, soll es eine angenehme, eine nette Zeit sein. Strafe, Druck und Erschrecken haben daher bei den Impulskontrollübungen ebenso wenig verloren wie überhaupt im Training. Wird der Hund geruckt und gemaßregelt, wenn er versucht, dem Ball nachzulaufen, ist dies kein freudiges Erlebnis für den Hund und der Besuch auf dem Golfplatz wird nie zu seinen favorisierten Ausflügen zählen. Zeigen Sie Ihrem Hund, welches Verhalten (ruhiges Abwarten) sich für ihn lohnt, damit auch er den Tag am Golfplatz genießen kann.