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Neulich im Fernsehen - Umgang mit unerwünschtem Verhalten

„Das ist aber ein Kläffer!“ Vom Umgang mit unerwünschtem Verhalten

 

Ein „störrischer“ Dackel kommentiert den Spaziergang laut, bellt und fiept. Dieses Verhalten ist natürlich unangenehm – für den Menschen aber auch für den Hund.

 

Bevor man bei so einem Verhalten „einfach korrigiert“ mittels körpersprachlicher Bedrängung und womöglich auch noch Leinenruckt, sollte man sich über die Umstände des lautstarken Verhaltens genauer Gedanken machen.

 

Eine „Korrektur“ – damit ist ja meistens gemeint, dass der Hund beim Auftreten des Verhaltens mit einer Strafe oder einem Schrecken konfrontiert wird, um das Verhalten zu unterbrechen – beseitigt NIE die Ursache sondern „entfernt“ lediglich das Symptom.

 

Gerade wenn es sich um Bellen oder hohes Fiepen handelt, hat dies nichts mit Schlimmsein, sondern mit Frust und mangelnder Impulskontrolle zu tun.

 

Der richtige Ansatz ist eine genaue Analyse des Alltags, um Herausforderungen und Frust des Hundes zu eruieren und hier ganzheitlich anzusetzen.

 

Entspannung im Alltag:

  • Der Hund braucht ausreichend Schlaf und Ruhe zuhause (16-18 Stunden, bei älteren Tieren und Welpen auch bis zu 20 h Ruhe und Schlaf in 24 Stunden sind normal)
  • Ausreichende geistige Beschäftigung sorgt für einen ausgeglichenen Hund. Dazu gehören Schnüffelspiele und Intelligenzspiele. Auch gutes Training regt den Hund an – aber nicht auf.
  • Kauen und Schlecken beruhigt und entspannt – die Beschäftigung mit einem gefüllter Kong, Kauartikeln oder dergleichen sollten zu den täglichen Aktivitäten des Hundes gehören.
  • Entspannungssignale (wie die konditionierte Entspannung) erweisen sich als nützlich, wenn sie sorgsam aufgebaut sind, denn Entspannung kann man lernen.
  • Entspannung soll nicht nur in den eigenen 4 Wänden funktionieren, sondern auch unterwegs im gemeinsamen Alltag. Eine „Entspannungsinsel“ am Spazierweg zum Beispiel: Immer am gleichen Ort wird die Ruhedecke ausgelegt, der Hund bekommt eine Kaubeschäftigung, der Mensch setzt sich dazu – vielleicht um zu lesen oder einfach in die Luft schauen und die Natur zu genießen. Entspannung für Mensch und Tier.