"Moderner Zirkus - Tierleid für Ihr Like“ - eine Aufklärungsinitiative
Ein Hund im lustigen Kostüm, tanzend und hüpfend. Ein anderer schneidet eine witzige Grimasse oder löst clevere Rätsel. Solche Videos - vor allem aus dem asiatischen Raum - erfreuen sich auf Facebook großer Beliebtheit.
Wir erfreuen uns über die süßen Kleider, die knuffig aussehenden Tiere und die dazu geposteten Sprüche.
Was keiner weiß: Hinter dem lustigen „Morgenmuffel“ oder dem putzigen „Salatverweigerer“ können wahre Hundetragödien stehen. Aufklärungsvideos zeigen, wie die Tiere gepeinigt werden. Geschlagen, in heiße Autos eingesperrt bis sie kollabieren, mit Drill und Druck zu Stars gemacht.
Das Ziel dahinter: möglichst viele Likes und Klicks auf Facebook und YouTube zu erlangen - denn das bringt Geld. Selbstverständlich wollen wir betonen, dass nicht alle entzückenden Videos mit diesen Methoden hergestellt werden. Achten Sie bitte trotzdem auf Mimik und Gestik der Hunde, auf Körpersprache und mögliche Stresssignale. Helfen Sie mit, diesen Wahnsinn zu stoppen und bitte teilen Sie diese Nachricht.
von Dr. Carina Kriegl
Tierärztin und Hundeverhaltensberaterin
Wenn Hundetrainer als Experten in Hundefragen konsultiert werden, dann sollten diese als seriöse und kompetente Hundetrainer und –verhaltensberater professionell agieren und die Hundebesitzer in allen Punkten aufklären und unterstützen. Die meisten „Klienten“ suchen mit einem ganz bestimmten Problem (Hund reagiert aggressiv auf andere Hunde an der Leine, Hund läuft weg, sobald es zu donnern beginnt etc.) in Hundeschulen Hilfe, erwarten hilfreiche Tipps und Anleitungen zur Problemlösung. Nicht selten steht aber einzig und allein dieses Problemverhalten im Focus des Besitzers, und sonstige Verhaltensmuster werden ausgeblendet bzw. gar nicht bewusst erkannt. Der Hundebesitzer äußert konkret den Wunsch an diesem Problem arbeiten oder trainieren zu wollen. Hier ist es die Aufgabe von uns Hundetrainern, ja sogar unsere Pflicht, den „Fall“ ganzheitlich zu betrachten. Wurde dieses „Problemverhalten“ tatsächlich nur falsch erlernt oder stecken eventuell ganz andere Gründe dahinter?
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Bei der Suche nach dem richtigen Hundetrainer sind verschiedene Faktoren von besonderer Bedeutung. Moderne Hundeerziehung zielt auf Wohlfühlen, Spaß und Belohnung beim Training ab. Es ist wichtig, erwünschtes Verhalten zu belohnen anstatt mögliches Problemverhalten zu bestrafen. So lernen Hunde, was sie tun sollen und bieten das gewünschte Benehmen öfter an, weil es sich für sie auch lohnt. Dieser freundliche und vertrauensvolle Umgang sollte auch in einem seriösen Hundetraining vermittelt werden.
Nein zur Gewalt im Hundetraining - Besonders die Nach- und Nebenwirkungen von falschem Hundetraining werden meist unterschätzt. Überholte Hundetrainingsphilosophien bauen leider darauf auf, den Hund unterzuordnen und ihn womöglich sogar durch Gewalt gefügig zu machen. Wird ein Training auf Basis solcher Methoden angeboten, gilt: „Finger weg!“.
Die Broschüre „So finden Sie die richtigen HundetrainerInnen“ informiert, was bei der Trainingsauswahl besonders wichtig ist. Darüber hinaus befindet sich in der Heftmitte ein herausnehmbares Poster, das den Unterschied zwischen überholten und modernen Methoden anhand von Grafiken anschaulich darstellt.
Die VÖHT ist Unterstützerin der Aktion #PositiveRocks des IBH - Internationaler Berufsverband der Hundetrainer und Hundeunternehmer
Die VÖHT ist Teil des Sprichhund-Netzwerks