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Neulich im Fernsehen - Duschen geht auch freundlich

Ihr Hund muss geduscht werden? Mit unseren Tipps lässt sich der Gang ins Badezimmer deutlich angenehmer gestalten.

 

Management und Drum-Herum:

 

Zunächst: Baden Sie Ihren Hund nur, wenn es wirklich notwendig ist. Kleinere Verschmutzungen lassen sich mit einem feuchten Lappen problemlos beseitigen. Ein zu häufiges Duschen, vor allem wenn auch Shampoo zum Einsatz kommt, kann zu trockener Haut und Juckreiz führen. Sparen Sie die Gesichtsregion beim Waschen und vor allem dem Einseifen aus (auch die Ohren!) und reinigen Sie auch diese lieber nur mit einem feuchten Lappen.


Den Aufenthalt in der Wanne können Sie für Ihren Hund angenehmer gestalten, wenn Sie eine rutschfeste Badematte hinein legen. Diese schützt außerdem das Material vor den Hundekrallen.


Verfilztes Fell sollte zuerst am trockenen Hund ausgebürstet oder ausgeschnitten werden. So verhindern Sie (unbeabsichtigtes) Ziehen am Fell, wodurch das Bad noch zusätzlich unangenehm werden kann.


Wenn Sie einen Welpen bei sich aufnehmen, haben Sie die besten Chancen, ihn von kleinauf positiv an das Duschen zu gewöhnen. Warten Sie also nicht erst ab, bis ihr Hund groß genug ist, um sich vielleicht doch zu wehren und nicht mehr gegen seinen Willen in die Dusche gehoben werden kann, sondern starten Sie gleich im Welpenalter mit dem Training.

 

Trainingsschritte:

Holen Sie Ihren Hund am besten nicht nur dann ins Badezimmer (bzw. in die Dusch-, oder Badewanne), wenn Sie Ihn duschen möchten. Rufen Sie ihn ab und zu "einfach so" zu sich ins Bad, streicheln oder spielen Sie dort mit ihm, lassen ihn ein paar Tricks ausführen oder geben ihm etwas Leckeres zu fressen. So verhindern Sie, dass Ihr Hund eventuell schon prophylaktisch flüchtet, wenn Sie ihn ins Badezimmer holen möchten, weil er weiß. dass dort ausschließlich negative Dinge stattfinden. Drehen Sie während dieser positiven Erlebnisse im Badezimmer manchmal den Hahn der Dusche für kurze Zeit auf, sodass auch das Geräusch des Wassers für Ihren Hund keine Vorhersage für Unangenehmes wird.

 

Machen Sie außerdem auch noch auf eine zweite Weise „Trockentraining“ mit Ihrem Hund, indem Sie ihn an alle möglichen Berührungen gewöhnen. Hier wird am besten so begonnen, dass sie zunächst eine bestimmte Körperstelle nur ganz kurz berühren und direkt im Anschluss Ihren Hund loben und ihm einen Leckerbissen geben (möglichst innerhalb von 1-2 Sekunden). So wird die Berührung für den Hund zur Ankündigung der Belohnung und als positiv empfunden. Beginnen Sie diese Vorgehensweise bei Ihrem Hund zu etablieren, indem Sie mit einfachen Körperregionen, an denen er ohnehin gerne gekrault wird, (wie Hals oder Brust) und kurzen Berührungen starten. Dehnen Sie diese dann nach und nach zu empfindlicheren Regionen (Ohren, Augen, Pfoten, Rute) und längeren Berührungen aus. Zeigt Ihr Hund Drohverhalten oder viele Beschwichtigungssignale, dann sind Sie vermutlich zu schnell vorgegangen. Gehen Sie im Training einfach ein paar Schritte zurück und lassen sich etwas mehr Zeit.


Auf dieselbe Art und Weise können Sie auch schrittweise das Hochheben des Hundes trainieren, wenn Sie ihn lieber in die Wanne heben möchten anstatt ihn selbst springen zu lassen.


Wenn Sie diese Übungen regelmäßig (zB. 3 Mal am Tag für wenige Minuten) durchführen, werden Sie bei unvorbelasteten Hunden sehr schnelle Fortschritte machen. Es ist also nicht wochenlanges Training nötig, bevor Sie erstmals das Wasser ins Spiel bringen können. Bei sensiblen Hunden nehmen Sie sich aber bitte lieber etwas mehr Zeit.

 

Als letzten Schritt, sobald Ihr Hund mit dem Betreten der Wanne im Trockenen kein Problem mehr hat und sich sogar schon auf seine Belohnungen freut, können Sie nun das Wasser ins Training mit einbauen. Beginnen Sie, indem Sie beim ersten Mal nur die Duschwanne neben dem Hund und somit die Pfoten von unten nass machen, vor allem, wenn Sie bemerken, dass Ihr Hund sich vor dem Wasser doch lieber zurückziehen möchte. Erst in den weiteren Trainingseinheiten spülen Sie dann nach und nach die Pfoten, Beine und später größere Körperregionen ab.

 

Vielen Hunden kann die Zeit unter der Dusche außerdem dadurch schmackhafter gemacht werden, dass Sie sich währenddessen mit Futter beschäftigen können. Dafür bietet sich zum Beispiel etwas Leberwurst oder Erdnussbutter auf einigen Fliesen verteilt an. Auch sogenannte Licking Mats („Schleckmatten“) können hierfür gut eingesetzt werden, es gibt sogar welche, die mittels Saugnäpfen am Fliesenspiegel angebracht werden können. Bei den Licking Mats kann auch leckerer Schmelzkäse gut als „Füllung“ verwendet werden.


Wenn Sie einen sehr gutmütigen Hund besitzen, dann nutzen Sie dies bitte nicht aus, indem Sie Warnungen wie Knurren oder Zähne zeigen beim Duschen ignorieren, weil Sie davon ausgehen, dass er Sie ohnehin niemals beißen wird. Und auch Hunde, die sich unter der Dusche gar nicht rühren und problemlos still halten, machen dies häufig aus Unwohlsein oder sogar Furcht. All diese Hunde haben es genauso verdient, positiv ans Duschen heran geführt zu werden.