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Alltag mit alterndem Hund - Teil 1

© Margot Wallner
© Margot Wallner

Der Alltag mit einem alten Hund braucht oftmals viele Routinen und Rituale – da sich Hunde im Alter mit Veränderungen in ihrem Leben schwerer tun können, kann die Hundebesitzerin das Zusammenleben durch Gleichbleibendes erleichtern. Zusätzlich gibt es viele Hilfsmittel, die das Zusammenleben angenehmer gestalten.

 

Veränderungen im Wohnumfeld – oftmaliges Umstellen von Möbeln - kann für ältere, in ihren Sinnesleistungen eingeschränkte Hunde, verunsichernd und belastend sein. Aber auch ein sehr unregelmäßiger Tagesablauf wirkt sich möglicherweise ungünstig auf das Wohlbefinden des Hundes aus. Routinen einführen heißt allerdings nicht, dass der Hund nichts Neues mehr lernen, entdecken und erfahren soll – dies wäre sogar kontraproduktiv im Sinne der geistigen Flexibilität und außerdem lernen auch alte Hunde noch gerne. Allerdings sollten Aktivitäten so angepasst werden, dass sie dem Ruhebedürfnis des Hundes entsprechen und ihn zwar fördern und fordern, aber nicht überfordern. Längere Aktivitätsphasen werden auf jeden Fall durch ausgedehnte Ruhephasen abgelöst, damit sowohl Körper wie auch Geist sich erholen können und Erfahrungen verarbeitet werden – dies kann bei alten Hunden länger dauern als bei jüngeren.

 

Natürlich dürfen Veränderungen im Lebensumfeld des Hundes stattfinden, aber die Hundehalterin sollte bedenken, dass ihr Hund möglicherweise Unterstützung benötigt, um mit diesen Veränderungen umzugehen. Langsames Heranführen und neue Wege gemeinsam gehen, gibt dem Hund Sicherheit.

 

Die Wohnung oder das Haus sollten für den alten Hund adaptiert werden – es empfiehlt sich, Stiegenauf- beziehungsweise -abgänge abzusichern, da alte Hunde oft schlechter sehen und Hindernisse zu spät oder gar nicht wahrnehmen. So wird dem Hund auch weiterhin Bewegungsfreiheit zuhause ermöglicht. Zusätzlich sollten auch rutschige Bodenbeläge möglichst rutschfest gemacht werden – schon das Auflegen von Teppich kann die Trittsicherheit des Hundes erhöhen, sodass er sich wieder zutraut alleine durch sein Zuhause zu gehen.

© Margot Wallner
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Schlafplätze sollten gelenksschonend gestaltet werden – mittlerweile gibt es eine Vielzahl von orthopädischen Hundebetten, die den Körper unterstützen und den Hund bequem liegen lassen. Und auch wenn der Hund gerne auf kalten Fließen, Stein- oder Holzböden liegt, ist das für alte Gelenke keine gute Idee. Viele alte Hunde lassen sich ganz gerne davon überzeugen, dass es viel besser ist, auf einem großen, weichen, kuscheligen Hundebett zu schlafen. 

 

Auch beim Futter können Anpassungen notwendig werden – leicht Verdauliches, Hochwertiges ist weniger anstrengend für den Organismus und kleine Portionen mehrmals am Tag belasten den Verdauungstrakt weniger. Eine Vielzahl an Nahrungsergänzungsmitteln, zum Beispiel zur Gelenksunterstützung, stehen zusätzlich zur Verfügung, um bei körperlichen Beschwerden zu unterstützen – natürlich ersetzen sie keine tierärztliche Begleitung, aber sie können helfen und die Lebensqualität des Hundes steigern. Hier sollte die Hundebesitzerin allerdings nicht willkürlich herumexperimentieren, sondern sich an ausgebildete Ernährungsberaterinnen wenden. Neben den Veränderungen beim Futter kann auch eine Veränderung des Futterplatzes wichtig sein – erhöhte Futter- und Wasserschüsseln helfen, wenn das Hinunterbücken nicht mehr so leichtfällt, und wenn der Hund lieber im Liegen fressen möchte, sollte ihm dies ermöglicht werden.