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Hochwertiges Hundefutter erkennen

Mittlerweile gibt es eine riesengroße Auswahl an Hundefuttersorten. Bei der Vielzahl an erhältlichen Futtermitteln verliert man schnell den Überblick. Natürlich versuchen Futtermittelhersteller ihr Futter so gut wie möglich zu vermarkten und die Futteretiketten lesen sich einfach wunderbar. Doch sieht man sich die Zutatenliste im Detail an, hält das Futter nicht immer, was man erwartet…. Doch worauf sollte man bei den einzelnen Inhaltsangaben achten?

 

Das Gesetz

Wie sieht der gesetzliche Rahmen beim Hundefutter aus?

 

Seit 2009 gibt es eine EU-Futtermittelverordnung, die ein Mindestmaß an Qualität und einheitlichen Hygienemaßnahmen garantieren soll. Diese Verordnung schreibt auch vor, welche Angaben verpflichtend auf dem Futtermitteletikett anzugeben sind:

  • Futtermittelart
  • Tierart (Katze, Hund)
  • Verwendungszweck (Senior, Welpe)
  • Chargennummer
  • Nettomasse
  • Zusammensetzung und analytische Bestandteile
  • Mindesthaltbarkeitsdatum und Zusatzstoffe

Welche Futtermittelarten gibt es?

 

Es gibt verschiedene Futtermittelarten, die sich aufgrund ihrer inhaltlichen Komponenten unterscheiden:

  • Einzelfuttermittel: Enthält nur EINE Komponente, wie z.B. tierische oder pflanzliche Inhaltsstoffe. Hierzu zählen beispielsweise Reinfleischdosen.
  • Alleinfuttermittel: Dieses Futter muss alleine den täglichen Nährstoffbedarf des Tieres decken. Es ist nicht notwendig weitere Zutaten beizumischen.
  • Diätfuttermittel: Dieses Futter geht auf die speziellen Bedürfnisse von Tieren mit Krankheiten ein, wie z.B. Diätfutter bei Nierenproblemen.
  • Ergänzungsfuttermittel: Dieses Futter muss mit anderen Futtermitteln gemischt werden, damit es nährstoffdeckend ist, beispielsweise Reinfleischdosen oder reine Gemüsedosen.

 

Welche Futtermittelarten gibt es?

 

Es gibt verschiedene Futtermittelarten, die sich aufgrund ihrer inhaltlichen Komponenten unterscheiden:

  • Einzelfuttermittel: Enthält nur EINE Komponente, wie z.B. tierische oder pflanzliche Inhaltsstoffe. Hierzu zählen beispielsweise Reinfleischdosen.
  • Alleinfuttermittel: Dieses Futter muss alleine den täglichen Nährstoffbedarf des Tieres decken. Es ist nicht notwendig weitere Zutaten beizumischen.
  • Diätfuttermittel: Dieses Futter geht auf die speziellen Bedürfnisse von Tieren mit Krankheiten ein, wie z.B. Diätfutter bei Nierenproblemen.
  • Ergänzungsfuttermittel: Dieses Futter muss mit anderen Futtermitteln gemischt werden, damit es nährstoffdeckend ist, beispielsweise Reinfleischdosen oder reine Gemüsedosen.

 

Welche Deklarationsarten sind zu unterscheiden?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man die Inhaltsangaben auf der Rückseite des Futtermittels angeben kann. Die geschlossene Deklaration ist gesetzlich vorgeschrieben und diese Angaben müssen ZUMINDEST auf jedem Etikett enthalten sein. Grundsätzlich ist eine offene Deklaration vorzuziehen, da diese lückenlose Informationen über die genauen Inhaltsstoffe liefert - aber diese Deklarationsart ist rein freiwillig.

 

Doch was bedeutet nun offene oder geschlossene Deklaration und woran erkennt man diese?

 

Geschlossene Deklaration:

Hier werden die Nährstoffe lediglich in Gruppen zusammengefasst (z.B.: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse oder Gemüse und pflanzliche Nebenprodukte). Welches Fleisch von welchem Tier beispielshalber verwendet wird, bleibt bei dieser Deklarationsart außen vor. Bei der Angabe Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse kann sich ALLES in dem Futter befinden, zumeist ist es auch nicht nur eine Proteinquelle, sowie Schnäbel, Federn, Krallen, welche als tierische Nebenprodukte gelten. Wir wissen nicht nur nicht WAS enthalten ist, sondern kennen auch die Menge nicht.

Vorsicht bei Hunden mit Allergien!

 

Halboffene Deklaration:

Bei dieser Deklaration werden die wesentlichen Inhaltsstoffe prozentual aufgelistet. Aufgrund der nicht lückenlosen Aufschlüsselung sollten Allergiker-Hunde auch von dieser Variante die Pfoten lassen. Auch hier können sich wieder viele Nebenprodukte verbergen oder nicht deklarierte Proteinsorten enthalten sein, die gerade für Allergiker zum Problem werden können.

 

Offene Deklaration:

Diese Variante ist freiwillig. Es finden sich ausführliche Informationen zu den Inhaltsstoffen und genaue Mengenangaben zu jedem einzelnen Inhaltsstoff auf dem Etikett. Hier ist deutlich zu erkennen, welche Zutaten in welcher Menge im Futter enthalten sind. Dadurch lässt sich ein hochwertiges Hundefutter leichter erkennen.

 

Die Inhaltsstoffe, die sich auf dem Futteretikett befinden, müssen sich tatsächlich im Futter befinden. Wählt der Futtermittelhersteller eine offene Deklaration, ist er variabler mit den Inhaltsstoffen, falls z.B.: ein Protein nicht mehr geliefert werden kann, kann dieses problemlos durch ein anderes ersetzt werden. Dies funktioniert bei der offenen Deklaration allerdings nicht, da man somit das komplette Etikett erneuern müsste.

Worauf muss man bei den Inhaltsangaben achten?

Manchmal muss man ins Detail gehen und auf die genaue Wortwahl achten. Nicht immer ist auch das im Futter, was man annimmt, bzw. werden manche Inhaltsstoffe schön umschrieben. Hier gilt es genau zu lesen, denn hochwertiges Hundefutter ist nicht immer leicht zu erkennen.

 

 Die Sache mit den 4%: Damit ein Futtermittel mit einem bestimmten Inhaltsstoff beworben werden kann, müssen laut Gesetz mindestens 4% von der beworbenen Zutat im Futter sein. Das bedeutet, dass ein Futter mit großer Aufschrift „Rind mit Kartoffeln“ eigentlich nur 4% Rind enthalten muss. Den Rest erkennt man (Voraussetzung eine (halb-)offene Deklaration) am Etikett. Die 4% müssen auch nicht zwingend Fleisch sein bzw. auch kein hochwertiges Muskelfleisch.

 

Der Unterschied liegt in der genauen Wortwahl:

„Mit Huhngeschmack“: Unter 4% Huhn muss im Futter enthalten sind, eventuell sogar nur Hühnchenaroma.

„Mit Huhn“ oder „Enthält Huhn“: Mindestens 4% Huhn müssen enthalten sein.

„Reich an Huhn“ oder „Mit (extra) viel Huhn“: Mindestens 14% Huhn müssen enthalten sein.

„Huhn“ oder „Hühnchenmenü“: Mindestens 26% Huhn müssen enthalten sein.

 

Fleisch ist nicht gleich Muskelfleisch:

Unter dem Begriff Fleisch versteht man in der Tierfutterindustrie Separationsfleisch. Dabei handelt es sich um Fleischreste, die am Knochen anhaften und in einem aufwendigen Verfahren abgelöst werden. Es handelt sich dabei um hochwertiges tierisches Protein, allerdings kein Muskelfleisch. Ist Muskelfleisch im Futter enthalten, ist dies extra so betitelt.

 

Auch bei Tiermehlen ist auf die Wortwahl zu achten.

Hühnermehl besteht aus gemahlenen Schnäbeln, Füßen, etc. während beim Hühnerfleischmehl Separationsfleisch zur Herstellung verwendet wird.

Dies ist allerdings noch nicht alles. Man muss noch auf viele weitere Dinge achten.

 

Die Reihenfolge bestimmt den Inhalt:

Grundsätzlich bestimmt die Reihenfolge der Zutaten den Inhalt. Die erste aufgelistete Zutat macht den größten Teil des Futters aus. Vorsicht ist allerdings bei der geschlossenen Deklaration geboten, da man hier keine Information über die prozentuelle Verteilung erhält. Ist die 1. Angabe auf dem Etikett Getreide, so besteht das Futter zu einem Großteil aus Getreide (wobei man in diesem Fall auch nicht weiß, um welche Art von Getreide es sich dabei handelt und auch keine Angaben über die Menge enthalten sind).

 

Die fehlenden Prozente: Feuchtigkeit im Nassfutter muss erst ab einem Anteil von 14% angegeben werden. Kommt man z.B. bei einem Nassfutter mit offener Deklaration beim Zusammenrechnen der Zutaten nicht auf 100%, so sind die fehlenden Prozent Wasser. Wasser ist kein Einzelfuttermittel und wird oft nur unter Feuchtigkeit bei den analytischen Bestandteilen deklariert.

 

Zucker im Hundefutter:

Zucker gehört zu den Kohlenhydraten (enthalten in Getreide o.Ä.) und ist ein Geschmacksträger. Zucker hat allerdings auch andere Eigenschaften, die für die Futtermittelindustrie von Bedeutung sind. Es verändert Optik und Konsistenz des Futters, da Zucker bei Erhitzung karamellisiert. In geringen Mengen muss Zucker aber nicht deklariert werden! Zudem verbirgt sich der Zucker zumeist in anderen Zutaten wie Melasse oder Rübenschnitzel.

 

Glutenfrei ist nicht automatisch gut:

Sehr gerne wird mit glutenfreiem Futter Werbung gemacht. Doch Vorsicht, denn gerade für Trockenfutter braucht man einen hohen Getreideanteil, um Form und Konsistenz zu erhalten. Statt Getreide wird dann Mais verwendet, welches einen geringen Tryptophangehalt hat, was für die Bildung von Serotonin (Glückshormon) wichtig wäre. Bei gestressten oder ängstlichen Hunden ist das allerdings kontraproduktiv.

 

Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe:

Hierbei handelt es sich um künstlich hergestellte und dem Futter zugesetzte Inhaltsstoffe. Durch den Herstellungsprozess verliert das Futter teilweise wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Diese werden dann beigemischt, was den Nachteil hat, dass sie oft vom Körper nicht (vollständig) aufgenommen werden können. Vorsicht bei Futter mit einer langen Liste an ernährungsphysiologischen Zusatzstoffen. Hier wurde eine große Menge an Zusatzstoffen künstlich hinzugefügt, die der Körper aber nicht so gut aufnehmen kann, wie die natürliche Variante.

 

Die Sache mit den tierischen Nebenprodukten:

Bei dem Begriff tierische Nebenprodukte handelt es sich um „Abfallprodukte“ aus der Fleischherstellung. Diese können alles sein, was für den menschlichen Verzehr untauglich ist: Schnäbel, Hufe, Federn, Fell, Knochenreste oder sonstige Abfälle. Nicht alle Inhaltsstoffe sind hochwertig, wobei es einen Unterschied macht, ob es sich um reines Füllmaterial (Federn, Schnäbel) handelt oder ob die Zutaten einen ernährungsphysiologischen Nutzen für den Hund haben (wie etwa Blut, Zunge - auch wenn wir Menschen diese nicht gerne verzehren, so sind diese Zutaten für den Hund sehr hochwertig). Findet man auf dem Etikett die Angabe Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse hat man keine genauen Informationen über den Inhalt: Welches Fleisch von welchem Tier und in welcher Menge ist enthalten? Zumeist enthält diese Bezeichnung viele verschiedene Proteinsorten, sowie alle möglichen Nebenprodukte wie Feder oder Krallen.

 

Ohne heißt nicht frei von:

„Ohne Zusatz von Zucker/ künstlichen Aromen“ ist nicht gleichzusetzen mit „Frei von Zucker/ künstlichen Aromen”. “Ohne” bedeutet lediglich, dass im Futterherstellungsprozess kein ZUSÄTZLICHER Zucker zugefügt wurde. „Frei von“ bedeutet tatsächlich, dass in keinem Prozess Zucker zugefügt wurde. Wenn ihr die Wahl habt, achtet genau auf die Wortwahl.

 

BEGRIFFSERKLÄRUNG

Sehr oft findet man Begriffe auf dem Etikett, die das Futter hochwertig erscheinen lassen. Aber was bedeuten manche „kryptische“ Begriffe und was steckt dahinter? Hier werden die Wichtigsten kurz erklärt:

Hydrolyse:

ist die Spaltung von chemischen Verbindungen durch die Reaktion mit Wasser, um Proteine in kleinste Bestandteile zu spalten. Der Körper erkennt die Nahrungsproteine nicht mehr als körperfremd an und man verhindert eine allergische Reaktion. Hydrolisierte Inhaltsstoffe findet man oft im Allergiefutter oder Sensitiv Futter.

 

Hydrieren:

Umwandlung von gesättigten Glyzeride, z.B.: bei der Herstellung von Ölen.

 

Extrudieren:

Herstellungsprozess von Trockenfutter. Das Futter wird mit 120°C unter hohem Druck und Wasserdampf in seine Form gepresst. Ein großer Nachteil von extrudiertem Futter ist, dass es im Magen stark aufquillt, was sensible Hunde nicht gut vertragen.

 

Welche Futterart ist die richtige für meinen Hund?

 Nun bleibt noch die Frage offen, ob man Nass-, Trocken- oder Halbfeuchttfutter füttern soll. Welches Futter praktischer und besser für den Hund ist, ist individuell und hängt vom Tagesablauf, sowie dem Hund selbst ab.

 

Damit dir diese Entscheidung etwas leichter fällt, hier eine kurze Auflistung der Vor- und Nachteile der jeweiligen Futterart:

 

Nassfutter:

Nassfutter besitzt einen Feuchtigkeitsgehalt von 70-85%. Die während des Erhitzungsprozesses entstehenden Vitaminverluste werden durch eine Zugabe kompensiert. Es gibt verschiedene Herstellungsverfahren.

 

Vorteil:

Herstellung zumeist ohne Konservierungsstoffe oder synthetische Vitamine, hohe Akzeptanz, Wasserbedarf über Futter gedeckt.

 

Nachteil:

Angebrochene Dosen verderben schnell, hohes Müllaufkommen.

 

Halbfeuchtes Futter:

 Halbfeuchtes Futter (Semi-Moist oder Softfutter) hat einen Feuchtigkeitsgehalt von 15-30% und muss mit Konservierungsstoffen vor dem Verderb geschützt werden. Bei der Herstellung wird das Futter durch einen Dampfstrom (100 Grad) schonend aufgeweicht.

 

Vorteil:

Trägt zu einer sanften Verdauung bei, daher ist es vor allem für futtersensible Hunde zu empfehlen. Hat meist einen höheren Fleischanteil und einen höheren Anteil an gesunden Inhaltsstoffen.

 

Nachteil von halbfeuchtem Futter:

Meist teurer als anderes Futter.

 

BARF = Biologisch Artgerechtes Rohes Futter

 Mit dieser Futtermethode werden Rationen aus rohem Muskelfleisch, Innereien, Knochen, sowie Gemüse, Obst und Kohlenhydraten zusammengestellt. Es handelt sich um eine individuelle, aber sehr aufwendige Fütterung, die bei falscher Zusammensetzung schnell zu Mangelerscheinungen und/ oder Krankheiten führen kann.

 

Trockenfutter

 Bei der Herstellung der Briketts unterscheidet man 3 Herstellungsverfahren:

 

Kaltpressung:

Die einzelnen Futterkomponenten werden getrocknet, gemahlen und mit einer niedrigen Maximaltemperatur von 80°C verklebt.

 

Extrudiert:

Die getrockneten, gemahlenen und gekneteten Futterkomponenten werden mit 120°C unter hohem Druck und Wasserdampf in seine Form gepresst.

 

Backverfahren:

Die Komponenten werden zu einem Teig verarbeitet, getrocknet und gemahlen, mit Wasser vermischt und mit Formen ausgestochen.

 

Trockenfutter hat zumeist einen hohen Anteil an Kohlenhydraten. Dieser wird benötigt, damit die Briketts ihre Form erhalten. Manche Futtersorten quellen bis zur 5-fachen Größe auf. Dies kann zu Magenschmerzen durch Dehnung führen und auch eine Magendrehung verursachen. Fleisch wiegt mehr als Getreide, daher sind die Kroketten zumeist sehr leicht.

 

Achte auf folgende Qualitätskriterien beim Trockenfutter:

 

  • Futter schwimmt NICHT im Wasser oben auf.
  • Geringes Aufquellen.
  • Futter löst sich zu Brei auf.

 

FAZIT

Der Spruch, man ist, was man isst, trifft auch auf unsere Hunde zu. Hochwertige Ernährung garantiert einen fitten und gesunden Hund. Wir wollen alle nur das Beste für unsere Vierbeiner und hier zählt eine hochwertige Ernährung dazu.

Nicht jede/r HundehalterIn hat die Zeit selbst zu kochen oder zu barfen. Barfen ist eine komplexe Art der Fütterung, denn der Hund muss ausgewogen ernährt werden. Dies ist sehr aufwendig und bedarf v.a. zu Beginn der Hilfe einer Ernährungsberaterin oder viel Zeit sich in die Thematik einzulesen. Nicht jeder Hundehalter hat diese Möglichkeiten. Es gibt hochwertiges Hundefutter auf dem Markt. Um dieses zu erkennen, sollte man sich die Etiketten sehr genau ansehen und sich nicht von schönen Werbesprüchen blenden lassen.

Anmerkung der VÖHT:

Die Blogtexte geben die individuelle Meinung und Herangehensweise der Autorin, des Autors wieder.