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Neulich im Fernsehen – Ruhezone am Arbeitsplatz

Hier unser Vorschlag, wie Sie das auf freundliche Art und Weise erreichen können:

 

Viele Unternehmen erlauben ihren Mitarbeitern, einen Hund mit zur Arbeit zu nehmen. Für ein gutes Betriebsklima ist es hilfreich, dass der Hund auf seiner Decke auch mal ruhig wartet und nicht jede KundIn oder KollegIn mit Anspringen freudig begrüßt. Abhilfe schafft eine Ruhezone für den Hund, in der es eine gemütliche Decke, ein Hundebett oder auch eine Box gibt, sofern sich der Hund hierin wohlfühlt.

In diese Ruhezone kann man den Hund schicken, wenn es turbulent wird und Hundebussis gerade nicht gefragt sind. Hier darf sich aber auch umgekehrt der Hund zurückziehen, wenn es ihm zu stressig wird. Denn man sollte keinesfalls unterschätzen, wie viele Reize auf einen Hund am Arbeitsplatz einprasseln. Für die Decke oder das Bett wählt man einen ruhigen Platz im Büro z.B. unter dem großen Bürotisch in Nähe seines Menschen. Der Hund sollte nicht wie auf einem Präsentierteller für alle Menschen sichtbar und berührbar sein. Als HalterIn sind wir dafür verantwortlich, dass der Hund in der Ruhezone auch wirklich seine Ruhe hat und nicht gestreichelt oder angesprochen wird. So wird das Bleiben für den Hund entsprechend erleichtert.


Die Decke oder das Bett wird dem Hund zunächst einmal daheim vorgestellt. Auf der Decke wird gekuschelt oder es gibt einen ultimativen Nasenknorpel. Hier kann man auch testen, ob der Hund die Decke oder das Hundebett überhaupt mag. Stemmt er sich mit allen vier Pfoten gegen das Betreten des Hundebetts, sollte man nach der Ursache suchen. Viele Materialien sind elektrostatisch aufgeladen, so dass der Hund beim Betreten des Betts einen Ministromschlag bekommt. Andere Hundebetten sind so schwabbelig wie Wackelpudding. Das findet nicht jeder Hund angenehm. Je nach Jahreszeit kann ein Kuschelkorb dem ein oder anderen Hund im Sommer z.B. zu warm sein. Hier hilft es nicht, den Hund einfach auf das Bett zu zerren. Der Hund wird den Platz so noch unangenehmer finden. Es mag ja auch nicht jeder Mensch Wasserbetten.


Passt die Decke oder das Bett, trainiert man das „auf die Decke gehen“. Da der Hund die Decke schon kennt, können wir den Hund z.B. mit der Hand auf die Decke führen. In dem Moment, in dem die Pfoten die Decke berühren, wird der Hund mittels Click/ Markerwort bestätigt und es gibt ein Leckerli. In der Folge geht man nicht immer mit bis zur Decke, sondern schickt den Hund aus einem Schritt Entfernung mit einer zeigenden Geste auf die Decke. Die Distanz wird schrittweise gesteigert. Wenn man 100 € verwettet, dass der Hund auf die Geste hin die Decke aufsucht, führt man ein Hörzeichen z.B. „auf die Decke“ oder „Bett“ ein. Der Hund darf sich auf der Decke die Position aussuchen. Sitzen, Stehen oder Liegen ist erlaubt. Er darf natürlich auch zwischen den Positionen wechseln.

Nun gilt es die Dauer des Aufenthalts auf der Decke zu steigern. Hierzu ist ein Auflösesignal notwendig. Steht, sitzt oder liegt der Hund wird nun dieses Auflösesignal mit eingebaut. So darf der Hund z. B. mit „Schau und weiter“ das Hundebett verlassen und bekommt sein Leckerli. Die Aufenthaltsdauer auf der Decke wird nun langsam gesteigert. Klappt das gut, beginnt man die Ablenkung rund herum zu steigern.

Funktioniert das Signal daheim, kann man an den Arbeitsplatz umziehen und hier trainieren. Auch hier übt man zunächst, ohne große Ablenkung z. B. außerhalb der Stoßzeiten oder am Wochenende. Bitte arbeiten Sie in kurzen Trainingseinheiten, die über den Tag verteilt sind. Das Training kostet natürlich Zeit. Allerdings wird der Hund, der verlässlich auf seinem Hundebett bleibt, schnell zum Lieblingskollegen.

 

P.S. Jeder Hund muss sich am Arbeitsplatz auch zwischendurch frei bewegen dürfen. 8-10 Stunden auf dem Hundebett zu verbringen, ist tierschutzrelevant. Ausgiebige Spaziergänge oder auch Kopfbeschäftigung während des Tages sollten nicht nur für den „arbeitenden“ Hund selbstverständlich sein.